Zahnpflege-Produkte mit Hydroxylapatit – Was sie wirklich können
„Hydroxylapatit“ – was sich auf den ersten Blick wie ein Zungenbrecher liest, ist ein Mineral, das eine wichtige Rolle in der Zahn-Prophylaxe einnimmt. Zähne bestehen zu einem überwiegenden Teil aus Hydroxylapatit. Das Mineral sorgt für die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes, welcher die Zähne vor Säuren sowie Bakterien schützt. Nutzt sich Hydroxylapatit mit der Zeit ab, kann dieses nicht vom Körper nachgebildet werden und muss in Form eines künstlichen Zahnschmelzes zugeführt werden. Welche Rolle Hydroxylapatit im Rahmen der Zahngesundheit einnimmt und wie selbst beschädigter Zahnschmelz wieder aufgebaut werden kann, hat die Praxis Dr. Jürgen Pink | Kollegen für Sie zusammengetragen.
Was ist Hydroxylapatit?
Hydroxylapatit ist ein Calciumphosphat-Mineral und zeichnet sich insbesondere durch seinen äußerst hohen Härtegrad aus. Daher ist das Mineral wichtiger Bestandteil der Knochen sowie der Zähne. Während menschliche Knochen zu etwa 40 % aus Hydroxylapatit bestehen, ist dieses in den Zähnen weitaus höher konzentriert. So setzt sich im Zahnaufbau das innen liegende Zahnbein, das Dentin, zu etwa 70 % aus Hydroxylapatit zusammen; der äußere Zahnschmelz besteht gar zu 97 % aus dem Mineral, was diesen zur härtesten Substanz des Körpers macht.
Wann wird der Einsatz von Hydroxylapatit notwendig?
Der Zahnschmelz stellt eine wichtige Schutzschicht der Zähne dar. Dieser schützt den Zahn vor dem Eindringen von Bakterien in tieferliegende Schichten und beugt so Zahnkrankheiten, wie beispielsweise Karies, vor.
Durch verschiedene Ess- und Trinkgewohnheiten sind die Zähne täglich vielen Umständen ausgesetzt, die dem Zahnschmelz zusetzen und schlimmstenfalls Risse erzeugen können. Um den Zahnschmelz zu härten, hat sich seit Jahren der Einsatz von fluoridhaltigen Zahnpasten bewährt. Fluorid wird auch bei einer professionellen Zahnreinigung (PZR) verwendet, um die Zähne nach der Reinigung zu versiegeln und so den Schutz vor Karies oder anderen Bakterien zu erhöhen.
Ist der Zahnschmelz jedoch erstmal abgenutzt und der Zahn beschädigt, kann auch der Einsatz von Fluorid diesen nicht mehr wiederherstellen. Es gilt, dem Zahnschmelz wichtiges Hydroxylapatit zuzuführen und so den Zahnschmelz zu remineralisieren. Hier versprechen Hydroxylapatit-Zahnpasten Abhilfe.
Was sind weitere Vorteile von Hydroxylapatit?
Neben seiner schützenden Eigenschaft im Rahmen des Zahnschmelzes verschließt das Mineral zudem die kleinen Nervenkanäle (Dentintubuli) gegenüber äußeren Einflüssen. Nutzt sich das Hydroxylapatit ab und das Dentin liegt frei, können schmerzempfindliche Zähne beim Verzehr von kalten und warmen sowie säurehaltigen Lebensmittel die Folge sein.
Der Stoff hat zudem noch einen ästhetischen Effekt. Durch die hohe Konzentration des weiß erscheinenden Minerals im Zahnschmelz scheinen auch unsere Zähne weißer. Das darunter liegende Dentin besteht zwar auch zu einem Großteil aus Hydroxylapatit, erscheint aber im Vergleich zum Zahnschmelz deutlich gelblicher. Ein intakter Zahnschmelz und Hydroxylapatit stellen also einen wichtigen Faktor für natürlich weiße Zähne dar.
Fazit
Zahnpflege-Produkte, die Hydroxylapatit enthalten, können den Zahnschmelz remineralisieren und so zur langfristigen Zahngesundheit beitragen. Die mikrokristalline Struktur des Hydroxylapatits lagert sich direkt beim Zähneputzen an der Zahnschmelzoberfläche an und repariert so kleinste Risse und poröse Stellen im Zahnschmelz.
Der Einsatz jener Prophylaxe-Produkte wird allerdings durchaus auch kritisch gesehen: Fachleute bemängeln den fehlenden Kariesschutz von Hydroxylapatit-Zahnpasta, da diese kein Fluorid enthält. Jedoch ist diese Behauptung wissenschaftlich nicht belegt. Fakt ist, dass hydroxylapatithaltige Produkte keine nachgewiesenen Gefahren oder Risiken aufweisen und bedenkenlos angewendet werden können. Gerne berät Sie die Zahnarztpraxis Dr. Jürgen Pink | Kollegen zu weiteren Fragen über den Einsatz von Hydroxylapatit.