Eiskalt erwischt: Wenn Eis und Säfte unseren Zähnen zu schaffen machen
Sommer, Sonne, Sonnenschein: Jetzt ist Hochsaison für Eiscreme, Fruchtgetränke, Cocktails und Obst. Was gut schmeckt und teils auch gesund ist, stellt unsere Zähne nicht nur vor eine echte Herausforderung sondern kann auch oft mit Schmerzen einhergehen! Warum Zähne sensibel auf Eis und Obst reagieren und wie man sinnvoll genießen und sich schützen kann, hat die Zahnarztpraxis Praxis Dr. Jürgen Pink | Kollegen zusammengefasst.
1. Warum reagieren Zähne schmerzhaft und was kann man dagegen machen?
Für eine empfindliche Reaktion auf Kaltes/Heißes gibt es zwei grundlegende Ursachen:
Die Zahnschmelzerosion und freiliegende Zahnhälse.
Unter Zahnschmelzerosion versteht man, dass der schützende Zahnschmelz im Laufe der Zeit immer stärker geschädigt und abgebaut wird. Verantwortlich für den Abbau sind zu saure Lebensmittel z.B. Softdrinks wie Cola, Fanta und Fruchtsäfte, vor allem wenn der Verzehr zwischen den Mahlzeiten stattfindet und sich der pH-Wert im Mund so nie richtig erholen kann. Die Zähne sind dann permanent einer Säureattacke ausgesetzt, der Zahnschmelz wird abgetragen bis das sehr empfindliche Zahnbein (Dentin) zum Vorschein kommt, und hier liegt der Grund für empfindliche und schmerzhafte Zähne. Leider kann dieser Prozess nicht mehr rückgängig gemacht werden, sondern nur gestoppt werden, weswegen eine Vorbeugung so enorm wichtig ist. Studien belegen, dass bereits 30% der jungen Erwachsenen im Alter von 18 -35 Jahren erste Anzeichen einer Zahnschmelzerosion aufweisen. Erste Anzeichen einer Zahnschmelzerosion sind sichtbare Veränderungen der Zahnoberfläche, sie verliert an Glanz, wirkt farblich different oder es treten gelbliche Stellen auf. Die Kanten der Schneidezähne werden fragiler und zackig und sehen durchsichtig aus. Liegt eine Zahnschmelzerosion vor und/oder reagieren die Zähen schmerzhaft, ist ein Besuch beim Zahnart dringend anzuraten. Innerhalb einer Professionellen Zahnreinigung (Link). werden die Zähne remineralisiert und fluoridiert, so erhält der Zahnschmelz wieder mehr Nahrung. Ebenso sind
spezielle Fluorid- und Mineral-Pasten beim Zahnarzt erhältlich, die zu Hause angewendete werden, parallel zu halbjährlichen Professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt. Mit den gezielten Maßnahmen werden die Zähne wieder schmerzunempfindlicher und stärker.
Die zweite Ursache für schmerzempfindliche Zähne sind freiliegende Zahnhälse. Dabei weicht das Zahnfleisch immer weiter zurück und das empfindliche Zahnbein (Dentin) und die Wurzelkanälchen am Zahnhals kommen zum Vorschein und sind Nahrungsmitteln und leider auch Bakterien schutzlos ausgesetzt.
Die Ursache für schwindendes Zahnfleisch kann mehrere Gründe haben. Häufig liegt eine falsche Putztechnik, vor allem mit elektrischen Zahnbürsten, vor. Dabei wird mit zu viel Druck und mit schrubbenden Bewegungen das Zahnfleisch wahrlich „weggebürstet“. Oft steckt hinter dem Zahnfleischschwund aber auch eine bakterielle Entzündung im Zahn- und Mundraum, eine sogenannte Parodontitis (Link). Schädliche Bakterien nisten sich am Zahnfleischsaum an und zerstören diesen. In diesem Fall darf nicht gezögert werden, die Anzeichen einer Parodontitis wie Zahnfleischbluten, schmerzhafte Zähne, mittlerer bis starker Mundgeruch sind dringend ernst zu nehmen und ein Termin beim Zahnarzt ist ein absolutes Muss. Er bestimmt vorab die Bakterienkultur, nimmt eine gründliche Reinigung der Zahnfleischtaschen vor und
beseitigt den Bakterienbiofilm an den Zahnwurzeln. Zusätzlich wird zur endgültigen Beseitigung der Bakterien ein spezielles Antibiotikum verabreicht. Zahnfleischschwund kann leider nicht rückgängig gemacht, jedoch gestoppt und vorgebeugt werden.
2. Wie schaut eine sinnvolle Vorbeugung aus?
- Verzehren Sie saure Getränke wie Softdrinks oder säurehaltiges Obst nie zwischen den Mahlzeiten! Wenn,dann zu oder direkt nach den Mahlzeiten
- Setzen Sie generell eher auf Wasser und ungesüsste Getränke wie Tee
- Beenden Sie Mahlzeiten möglichst mit Lebensmitteln, die Säure neutralisieren wie z.B: Quark, Jogurt oder Käse
- Spülen Sie den Mund nach jeder Mahlzeit mit Wasser; die Zähne sollten idealerweise aber erst 30 Minuten nach dem Verzehr von Früchten geputzt werden, wenn der pH-Wert wieder neutralisiert ist
- Eine halbjährliche Kontrolle in ihrer Zahnarzpraxis ist Pflicht
- Ebenso eine halbjährliche professionelle Zahnprophylaxe
- Wenn Sie an einer starken Parodontose leiden, sind Kontrolle und Reinigung der Zähne alle 2-3 Monate beim Zahnarzt erforderlich, bis Bakterien und Zahnfleischrückgang im Griff sind
- Lassen Sie sich die richtige Putztechnik von Ihrem Zahnarzt zeigen! Sanfte, rüttelnde Bewegungen statt Schrubbtechnik mit zu viel Druck
Gerne helfen wir ihnen ihre Zahnprobleme in den Griff zu bekommen. Vereinbaren sie dazu einen Termin bei uns in der Zahnarztpraxis in München. Zum Kontaktformular