Viele Menschen sind von Zähneknirschen und dessen Folgen betroffen. Oftmals geschieht das Aufeinanderbeißen und Reiben der Zahnreihen jedoch unbewusst während der Nacht, sodass Betroffene lediglich die Auswirkungen verspüren. So kommt es nicht selten vor, dass nach dem Aufwachen bereits starke Kiefer-, Kopf- sowie Nackenschmerzen auftreten. Jeder dritte Erwachsene in Deutschland leidet Studien zufolge unter dem Knirschen, sowie dessen Folgen. Am häufigsten wird das Knirschen der Zähne im Alter zwischen 30 und 45 Jahren diagnostiziert. Zurückzuführen ist dies häufig auf stressige wie auch belastende Situationen, die im privaten, beruflichen und sozialen Umfeld passieren. In Ausnahmefällen tritt es jedoch bereits im Kindesalter auf. Was Knirschen genau bedeutet, welche Ursachen dahinter stehen, mit welchen Folgen es verbunden ist und wie eine Therapie mittels Knirschschienen beim Zahnarzt aussieht, erfahren Sie im Folgenden.
Zähneknirschen
Unter “Zähneknirschen” oder auch dem Bruxismus wird das unbewusste aneinander Reiben und Pressen der Ober- und Unterkieferzähne verstanden. Häufig gehen mit diesem Prozess Spannungskopfschmerzen und Muskelverspannungen im Nackenbereich einher. Während manche Betroffene tagsüber ihre Zähne knirschen, wissen viele PatientInnen oftmals gar nicht, dass sie davon betroffen sind, da das Symptom häufig auch während des Schlafes auftritt. Wenn wir schlafen, werden unsere natürlichen Schutzreflexe gegen übermäßiges Kauen im Unbewusstsein deaktiviert, was dazu führt, dass unsere Zähne mit einem viel höheren Druck aufeinander reiben, als es normalerweise der Fall wäre. Diese Gewohnheit hat schwerwiegende Auswirkungen auf unsere Zahngesundheit, da im Laufe der Zeit immer mehr Zahnsubstanz abgeschliffen wird. Der Zahnschmelz, die äußere harte Schicht des Zahnes, kann Risse bekommen und sogar abplatzen. In einigen Fällen kann das Zurückgehen des Zahnfleisches und die Freilegung empfindlicher Zahnhälse sein. Neben schweren Schädigungen des Zahnapparats sowie deutlichem Zahnhartsubstanzverlust der Kauflächen (Abrasion) können ebenfalls keilförmige Zahnhalsdefekte, übermäßige Abnutzung und Beschädigung von Zahnersatz sowie Kiefergelenkserkrankungen auftreten. Auch Zahnfüllungen, Inlays und Zahnersatz können durch das Knirschen beschädigt werden. Darüber hinaus kann die starke Muskelaktivität beim Knirschen zu muskulären Verspannungen der Nacken- sowie Schultermuskulatur, Migräne, Kopf, Nacken- und Gesichtsschmerzen führen.
Ursachen von Zähneknirschen
Die häufigsten Ursachen, auf die Knirschen zurückgeführt wird, sind jegliche Formen von Stress sowie psychische Belastungen im Alltag. Betroffene verarbeiten unbewusst Belastungssituationen während der Nacht und bauen durch das Knirschen ihrer Zähne den angefallenen Druck ab. Des Weiteren kann auch ein gestörter Schlaf eine Ursache für das Aneinanderreiben der Zähne sein.
Folgen von Zähneknirschen
Werden die Symptome von Knirschen nicht behandelt, hat dies erhebliche Folgen für den gesamten Kieferbereich. Bei starkem Knirschen und Auftreten der oben angeführten Symptome ist eine Funktionsanalyse und Diagnostik des Kiefergelenks dringend zu empfehlen. Meist liegt dem ein Missverhältnis zwischen Schädel (Cranio) und Unterkiefer (Mandibula), eine sogenannte CMD (Cranio Mandibuläre Dysfunktion) zugrunde. Den genauen Ablauf der Funktionsanalyse des Kauorgans erfahren Sie in dem Beitrag Funktionsanalyse, -diagnostik, und -therapie des Kauorgans (FAL).